Trauerwaran (Varanus Tristis)
- Verbreitung: Australien
- Kopf-Rumpf-Länge: bis ca. 28 cm
- Temperatur: 25-35 Grad, punktuell 45 Grad
- Luftfeuchtigkeit: 50-70 %
- Nahrung: Insekten, kleinere Säugetiere, gelegentlich Eier
- Gewicht: Meist zwischen 150-250g, selten darüber
Trauerwaran Haltung im Terrarium
Terrarium Größe
Als überwiegend kletternde Echsen bewohnen Trauerwarane (Varanus Tristis) alle Bereiche des Terrariums. Vertikal und horizontal. Daher ist es wichtig, ein ausreichend hohes und vor allem strukturiertes Terrarium zu wählen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Flache Terrarien sind ungeeignet, da sie nicht genügend Klettermöglichkeiten bieten. Aber Vorsicht: In Terrarien ab einer Höhe von 60 cm steigt warme Luft schnell nach oben, wodurch die optimale Temperatur oft über dem eigentlichen Lebensraum des Tieres liegt.
Um die optimale Terrariengröße zu ermitteln, wird die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) berechnet. Gerade bei nicht ausgewachsenen Tieren ist dies wichtig, da kleinere Tiere in zu großen Terrarien Schwierigkeiten haben können, Futter und Wasser zu finden.
Die Kopf-Rumpf-Länge lässt sich folgendermaßen berechnen:
- Terrarium Grundfläche: Die dreifache bis vierfache Kopf-Rumpf-Länge
- Terrariumhöhe: Die vierfache Kopf-Rumpf-Länge
Laut der BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.) beträgt die mindestgrößte 150 x 100 x 70 cm (für 1 bis 2 Tiere).
Temperatur
Als Grundwert im Terrarium sollten tagsüber Temperaturen zwischen 26–28 °C herrschen. Unter dem Wärmestrahler kannst Du Hotspots von etwa 40–45 °C schaffen. Der Trauerwaran mag es warm, kühlt sich aber auch gerne ab. Biete ihm deshalb kühlere Zonen von 22–24 °C an, zum Beispiel in einer schattigen Ecke.
Luftfeuchtigkeit
In seinen natürlichen Habitaten ist die Luftfeuchtigkeit meist moderat. Du solltest im Durchschnitt etwa 40–50% Luftfeuchtigkeit anstreben. Gelegentliches Besprühen des Terrariums ist sinnvoll, denn damit verhinderst Du zu trockene Luft und erleichterst dem Tier die Häutung.
Einrichtung
Richte das Terrarium abwechslungsreich ein. Verwende Klettermöglichkeiten aus Ästen und großen Steinen. So fühlt sich der Trauerwaran sicher. Stelle Höhlen oder Verstecke an mehreren Stellen zur Verfügung. Zusätzlich solltest Du Pflanzen integrieren. Sie steigern die Luftfeuchtigkeit und sorgen für mehr Struktur. Aus Hygienezwecken solltest du jedoch auf echte Pflanzen verzichten. Verwende stattdessen künstliche Pflanzen.
In freier Wildbahn hat der Trauerwaran einen Aktionsradius von mehreren Hektar. Wenn Du deinen neuen Freund also richtig glücklich machen willst, kannst du ihm ein weitaus größeres Terrarium anbieten.
Beleuchtung
Eine hochwertige Beleuchtung ist für Deinen Trauerwaran entscheidend. Durch UVB-Licht bildet er ausreichend Vitamin D3, was die Knochen stärkt und Mangelerscheinungen verhindert. Ideal ist eine Kombination aus UVB-Lampe, Tageslichtlampe und Wärmestrahler.
Die UVB-Lampe sollte speziell für Reptilien ausgelegt sein und möglichst nah an einer Sitz- oder Kletterstelle angebracht werden, damit Dein Waran selbst entscheiden kann, wie viel UVB er benötigt. Ein Spotstrahler mit Temperaturen von etwa 40–45 °C schafft eine warme Zone, während die übrigen Bereiche kühler bleiben. So kann der Trauerwaran sein Wärmebedürfnis selbstständig regulieren.
Mit einer Tageslichtlampe erzielst Du ein natürliches Lichtspektrum, das seinem Tag-Nacht-Rhythmus entspricht. Achte darauf, die Lampen regelmäßig zu wechseln und deren Leistung mit einem UVB-Meter zu überprüfen. Ein gut ausgeleuchtetes Terrarium fördert die Aktivität und Gesundheit Deines Trauerwarans nachhaltig.
Ernährung des Trauerwarans
Hauptfutter
Der Trauerwaran ist hauptsächlich ein Insektenfresser. Grillen, Heuschrecken und Schaben stehen ganz oben auf seinem Speiseplan. Du solltest die Futtertiere stets mit Vitaminpräparaten bestäuben. So stellst Du sicher, dass Dein Trauerwaran genug Nährstoffe erhält.
Ergänzungen
Vitamine und Mineralstoffe sind für einen robusten Stoffwechsel essenziell. Bestäube lebende Futterinsekten regelmäßig mit einem hochwertigen Ergänzungspulver. Viele Halter verwenden zusätzlich kalziumhaltige Pulver.
Tipp: Verzichte auf dauerhafte Vitaminüberdosierungen. Halte Dich an die Herstellerangaben, um Hypervitaminose D zu vermeiden.
Fütterungshäufigkeit
Die meisten jungen Trauerwarane fütterst Du jeden zweiten Tag. Adulte Tiere können eine Fütterungsspanne von zwei- bis dreimal pro Woche haben. Beobachte das Körpergewicht und die Aktivität Deines Warans. Passe die Fütterungsintervalle daran an.
Verhalten der Trauerwarane
Aktivität
Trauerwarane sind dämmerungsaktiv. Sie können allerdings auch tagsüber herumklettern, wenn sie einen Sonnenplatz finden. Du wirst schnell merken, dass sie sehr wissbegierig sind. Sie überprüfen ständig ihre Umgebung. Zudem züngeln sie oft, um Gerüche aufzunehmen.
Sozialverhalten
In der Wildnis leben diese Warane meist als Einzelgänger. In ausreichend großen Terrarien kann aber auch eine Paar- oder Gruppenhaltung gelingen. Männchen werden untereinander gelegentlich aggressiv. Deshalb solltest Du höchstens ein Männchen mit mehreren Weibchen pflegen. Achte genau auf mögliche Dominanzkämpfe.
Charakter
Viele Trauerwarane zeigen sich wach und aufgeweckt. Allerdings sind sie selten echte „Schmusetiere“. Sie lassen sich meist nur ungern herumtragen. Mit etwas Geduld und langsamer Annäherung kann sich Dein Waran aber an Dich gewöhnen. Dann ist Beobachten, Füttern und gelegentliches Handling stressfrei möglich.
Häufige Krankheiten beim Trauerwaran
Auch wenn der Trauerwaran robust ist, gibt es typische Gesundheitsprobleme. Manche kannst Du vermeiden, wenn Du die Trauerwaran Terrarium Bedingungen optimal einrichtest.
- Parasitenbefall: Ein Innen- oder Außenparasitenbefall kann zu Gewichtsverlust und Teilnahmslosigkeit führen.
- Rachitis: Mangel an UVB-Licht oder Kalzium führt zu Knochenweichheit.
- Atemwegserkrankungen: Zu hohe Luftfeuchtigkeit oder schlechte Belüftung begünstigen Infektionen.
- Hautprobleme: Eine unzureichende Häutung durch zu trockene Luft ist möglich.
Gehe bei auffälligem Verhalten oder Krankheitssymptomen unbedingt zum reptilienkundigen Tierarzt.
Wusstest du schon?
👃 Anatomie Highlight 👃
Der Trauerwaran kann mit seinem langen, gespaltenen Züngel Duftpartikel aufnehmen und analysieren. So „riecht“ er seine Umgebung.
👁️ Sehkraft 👁️
Die Augen des Trauerwarans sind hochentwickelt und ermöglichem ihm, Bewegungen aus großer Entfernung zu sehen.
🛡️Panzer 🛡️
Die Haut des Trauerwarans besteht aus robusten Schuppen, die ihn vor Austrocknung und Verletzungen schützt.
Trauerwarane als Haustiere
Ist ein Trauerwaran für Anfänger geeignet?
Der Trauerwaran ist kein klassisches Anfängertier. Warum? Er benötigt ausreichend Platz, spezifische Temperaturen und gutes UV-Licht. Außerdem ist er ein recht aktiver Jäger. Du musst Dich daher intensiv mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzen. Wenn Du bereits Erfahrung mit Echsen hast, wirst Du jedoch viel Freude an diesen lebhaften Waranen finden.
Besonderheiten der Pflege
- Regelmäßige Kontrolle der Temperaturen: Achte auf warme Sonnenplätze und kühle Bereiche.
- Stabile Luftfeuchtigkeit: Meist reicht ein leichtes Besprühen.
- Abwechslungsreiche Ernährung: Sorge für eine ausgewogene Mischung verschiedener Insekten.
- Stressvermeidung: Biete ausreichend Verstecke.
- Tierärztliche Checks: Ein Kotcheck bei Verdacht auf Parasiten ist ratsam.
Wenn Du einen Trauerwaran kaufen möchtest, achte auf seriöse Quellen. Wildfänge sind oft gestresst und können Krankheiten einschleppen. Nachzuchten sind besser an Menschen gewöhnt. Das senkt das Stresslevel erheblich.
Interessante Fakten
Hoch hinaus
Kopfzeichnung
Neugieriges Züngeln
FAQ - Meist gestellte Fragen zum Trauerwaran
Hier findest Du Antworten auf oft gestellte Fragen. Manche Reptilienhalter stellen ihre Fragen jedoch allgemein zu Waranen oder sprechen bestimmte Arten wie den Komodowaran an. Daher siehst Du hier eine Übersicht, die das Thema Warane etwas allgemeiner abdeckt.
Warum züngeln Warane?
Durch das Züngeln nehmen Warane Duftpartikel aus der Luft auf. Anschließend analysieren sie diese mit ihrem Jacobsonschen Organ. Das hilft ihnen, Beute zu finden oder die Umgebung zu „riechen“.
Sind Warane gefährlich?
Vor allem große Arten bringen Kraft und scharfe Zähne mit. Ihr starkes Maul und die Krallen sind beeindruckende Waffen. Warane sind jedoch nur selten aggressiv gegenüber Menschen, wenn man sie in Ruhe lässt. Einige Waranarten besitzen darüber hinaus Enzyme im Speichel, die toxisch wirken können. Dennoch sind sie nicht mit klassischen Giftschlangen vergleichbar. Das Gift kann bei einem Biss allerdings Entzündungen oder Infektionen verursachen.
Wo leben Komodowarane?
Der Komodowaran (Varanus komodoensis) ist auf einigen indonesischen Inseln heimisch, hauptsächlich auf Komodo, Rinca, Gili Motang und Flores. Dort bewohnt er trockene Savannen, lichte Wälder sowie Busch- und Graslandschaften. Er bevorzugt warme und teils hügelige Gebiete, in denen er jagen und sich bei Bedarf zurückziehen kann.
Wo leben Warane in Australien?
In Australien kommen Warane fast überall vor. Es gibt jedoch Unterschiede pro Art. Der Trauerwaran findet sich meist im Norden und Zentrum. Andere Arten leben in Küstenregionen oder im Outback.
Wie groß werden Warane?
Das hängt stark von der jeweiligen Art ab. Es gibt sehr kleine Warane wie den Kurzkopfwaran (Varanus brevicauda), der gerade einmal um die 25 cm Gesamtlänge erreicht. Auf der anderen Seite stehen Riesenarten wie der Komodowaran (Varanus komodoensis), der über drei Meter lang und mehr als 70 Kilogramm schwer werden kann. Viele Waranarten, zum Beispiel der Trauerwaran (Varanus tristis), bleiben deutlich kleiner und erreichen Gesamtlängen von etwa 60 bis 70 cm. Allgemein gilt: Je nach Art variiert die Körpergröße enorm, weshalb es sich immer lohnt, vor einer Anschaffung genau zu schauen, wie groß das jeweilige Tier werden kann.